König Ödi

Musikalische Groteske zum Ödipus-Thema

Text Helmut Otten , Musik: Manfred Sievritts

5D, 7H, 2 Dek., Chor/Tanzgruppe, Spieldauer ca 2h 15min.

 

Zwei Theatergruppen bereiten sich vor, heute Abend ihr Stück zu zeigen: Ödipus, arrangiert als Musiktheater. Stellprobe, Einsingen, Anspielen, Sound-Check... Die Musiker nehmen ihre Plätze ein, die Spieler stellen sich auf, Beleuchter, Techniker, und Bühnenarbeiter werden tätig. Von beiden Gruppen! Zur selben Zeit im selben Theater! Das geht nicht? Natürlich geht das nicht, aber es ist passiert! Eine Katastrophe!
Nochmal ganz ruhig, nacheinander? Eine der ganz seltenen, eigentlich unerklärlichen Pannen: War es Übereifer, war es Intrige, hat zwei Theatergruppen je einen gültigen Aufführungsvertrag für den Abend beschert. Ödipus soll gespielt werden, arrangiert als Musiktheater, und zudem hat natürlich, wie sich bald herausstellen wird, jede der Gruppen eine eigene Sichtweise auf das Thema und einen anderen musikalischen Stil. Die eine orientiert sich mehr an dem klassischen Stoff und tritt mit traditionellem Musikensemble auf, die andere integriert auf drastisch-satirische Weise Sigmund Freud in ihr von einer Rock-Band begleitetes Stück. Der Direktor ist ratlos. Nicht eingehaltene Aufführungsgarantien würden sein Theater in den Bankrott treiben. Notgedrungen hört er sich auschnittsweise beide Gruppen an, ist einerseits in seiner konservativen Erwartung entsetzt über das Angebotene, entscheidet dann aber: Beide Gruppen sollen spielen! Zusammen!
Und so kommt es dan auch! Man versucht einen gemeinsamen Auftritt und es wird - da die Zeit für mögliche Planungen und Arrangements fehlt - das musikalische und szenische Chaos.

 

Das tragische antike Ödipus-Thema wird hier überlagert von der Situationskomik des Aufführungskonfliktes, der Regisseur und Spieler zu witzigen Einfällen herausfordert.

Frei zur Uraufführung.

 

Musik
Musikalisch bietet das Stück neben einigen Solosongs und Duetten, viele Musikszenen die meist keine strophisch geschlossene Form haben, sondern entsprechend den dargestellten Szenenmehrteilig durchkomponiert sind, in den Gesangsstimmen oft mehrstimmig. Neben den eingägnigen Musical-Melodien ist die Musik auch Ausdruck der Verwirrung, die die Handlung verbreitet.
Zwei separate Musikgruppen gehören jeweils zu einer der Schauspielgruppen: Ein konventionelles Musik-Ensemble mit "klassischen" Instrumenten für die klassische Interpretation und eine Rock-Band für die moderne Version des Stückes. In beiden Gruppen wird der Stil der Musical-Musik gespielt, jeoch mit kontrastierendem Sound.